Postkoitaltest

Post­koi­t­al­test – Hindert der Zervixschleim die Spermien am Durchdringen?

Der PCT, auch bekannt als Postkoitaltest ist eine Fruchtbarkeitsuntersuchung und untersucht, ob das Sekret im Gebärmutterhals (Zervixschleim) die Beweglichkeit und den Durchgang der Spermien beeinflusst. Dabei wird festgestellt, ob die Spermien in der Lage sind, den Gebärmutterhalsschleim zu durchdringen und in die Gebärmutter zu gelangen. Dieser Test wird in der Regel nach dem Geschlechtsverkehr durchgeführt, um festzustellen, ob das Sekret im Gebärmutterhals eine Barriere für die Spermien darstellt und damit möglicherweise eine Schwangerschaft verhindert

Welche Rolle spielt der Postkoitaltest bei der Bewertung der weiblichen Fruchtbarkeit?

Der Postkoitaltest spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung der weiblichen Fruchtbarkeit, da er Aufschluss über die Funktionalität des Zervixschleims liefert, der für die Befruchtung von Eizellen entscheidend ist. Durch die Untersuchung des Zervixschleims nach dem Geschlechtsverkehr kann festgestellt werden, ob dieser eine ausreichende Qualität aufweist, um die Beweglichkeit und Überlebensfähigkeit der Spermien zu unterstützen. Somit dient der Postkoitaltest als diagnostisches Instrument, um mögliche Ursachen für Unfruchtbarkeit oder wiederholte Fehlgeburten zu erkennen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu erörtern.

Postkoitaltest

Wie läuft ein Postkoitaltest ab?

Der Postkoitaltest (Sims-Huhner-Test) genannt wird in der Regel in der Arztpraxis durchgeführt und umfasst mehrere Schritte:

  1. Zeitpunkt: Der Test wird typischerweise während Deiner fruchtbaren Tage durchgeführt, normalerweise ein bis zwei Tage vor dem Eisprung.
  2. Geschlechtsverkehr: Das Paar hat Geschlechtsverkehr ohne jegliche Verhütungsmittel.
  3. Sammlung des Zervixschleims: Innerhalb von 2 bis 12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr sammelt der Arzt eine Probe des Zervixschleims (Gebärmutterhalsschleim) aus Deinem Gebärmutterhals.
  4. Mikroskopische Untersuchung: Der gesammelte Zervixschleim wird unter dem Mikroskop untersucht, um die Anzahl, Qualität und Beweglichkeit der Spermien zu beurteilen.
  5. Bewertung der Spermienmotilität: Die Beweglichkeit der Spermien im Zervixschleim wird bewertet, um festzustellen, ob sie in Richtung der Eizelle schwimmen können.
  6. Beurteilung der Zervixschleimqualität: Der Arzt beurteilt die Konsistenz, den pH-Wert und andere Eigenschaften des Zervixschleims, um festzustellen, ob er spermienfreundlich ist und die Überlebensdauer der Spermien positiv unterstützt.

Was sagt der Postkoitaltest über den Zervixschleim aus?

Der Postkoitaltest liefert wichtige Informationen über die Qualität des Zervixschleims, insbesondere in Bezug auf seine Spermienfreundlichkeit.

  1. Konsistenz des Zervixschleims: Der Test gibt Auskunft über die Beschaffenheit des Zervixschleims, ob er dünnflüssig und durchlässig ist, was für eine gute Beförderung der Spermien von Vorteil ist, oder ob er dick und undurchlässig ist, was die Spermienbeweglichkeit beeinträchtigen kann.
  2. Spermienanzahl: Durch den Test kann festgestellt werden, wie viele Spermien im Zervixschleim vorhanden sind. Eine ausreichende Anzahl ist wichtig, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung zu erhöhen.
  3. Spermienmotilität (Beweglichkeit der Spermien) : Der Postkoitaltest ermöglicht die Beurteilung der Beweglichkeit der Spermien im Zervixschleim. Nur bewegliche Spermien haben die Fähigkeit, die Eizelle zu erreichen und zu befruchten.
  4. Überlebensfähigkeit der Spermien: Durch die Untersuchung des Zervixschleims wird beurteilt, wie lange die Spermien im weiblichen Fortpflanzungstrakt überleben können. Ein spermienfreundlicher Zervixschleim verlängert die Überlebenszeit der Spermien und erhöht somit die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung.
  5. pH-Wert: Beim Postkoitaltest kann auch der pH-Wert des Zervixschleims bestimmt werden, der ebenfalls einen Einfluss auf die Spermienüberlebensfähigkeit haben kann. Ein optimaler pH-Wert ist wichtig für eine gesunde Umgebung für die Spermien.

Warum ist der Test bei unerfülltem Kinderwunsch wichtig?

  • Anhand der Ergebnisse des Postkoitaltests kann der Arzt Schlussfolgerungen über Deine Fruchtbarkeit ziehen und gegebenenfalls Behandlungsoptionen empfehlen, um mögliche Probleme zu beheben.
  • Der Test gibt Aufschluss darüber, wie effektiv der Zervixschleim die Spermien unterstützt und ihnen ermöglicht, zur Eizelle zu gelangen.

Welche Faktoren beeinflussen das Testergebnis?

Das Postkoitaltest Ergebnis kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige davon:

  1. Timing des Tests: Der Test sollte idealerweise während Deiner fruchtbaren Tage durchgeführt werden, typischerweise ein bis zwei Tage vor Deinem Eisprung. Ein falsch gewählter Zeitpunkt kann zu einem verzerrten Ergebnis führen.
  2. Verwendung von Spermiziden oder Gleitmitteln: Die Verwendung von Spermiziden oder bestimmten Gleitmitteln kann die Spermienbeweglichkeit beeinträchtigen und das Testergebnis verfälschen. Deswegen ist wichtig, dass Ihr auf die Verwendung solcher Produkte vor dem Geschlechtsverkehr zu verzichtet.
  3. Infektionen oder Entzündungen: Infektionen oder Entzündungen im Fortpflanzungstrakt (zum Beispiel eine vaginale Pilzinfektion) können die Qualität des Zervixschleims beeinträchtigen und das Testergebnis negativ beeinflussen. Die Behandlung von Infektionen vor dem Test kann dazu beitragen, genaue Ergebnisse zu erhalten.
  4. Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Qualität des Zervixschleims beeinträchtigen und die Spermienbeweglichkeit reduzieren. Es wird empfohlen, auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten, um genaue Testergebnisse zu gewährleisten.
  5. Stress: Stress kann hormonelle Veränderungen im Körper verursachen, die sich wiederum auf die Qualität des Zervixschleims auswirken können. Entspannungstechniken oder Stressbewältigungsstrategien können helfen, den Einfluss von Stress auf das Testergebnis zu minimieren.
  6. Medikamente: Einige Medikamente können die Qualität des Zervixschleims beeinträchtigen. Es ist wichtig, den behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren, um mögliche Auswirkungen auf den Test zu berücksichtigen.

Um das Ergebnis des Postkoitaltests nicht negativ zu beeinflussen, ist es wichtig, die genannten Faktoren zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass der Test unter optimalen Bedingungen durchgeführt wird. Dies kann dazu beitragen, genauere Informationen über Deine Fruchtbarkeit zu erhalten.

Wird der Postkoitaltest noch oft bei Fruchtbarkeitsproblemen eingesetzt?

Der Postkoitaltest wird heutzutage weniger häufig als Diagnoseverfahren für Fruchtbarkeitsprobleme eingesetzt. Dies liegt unter anderem daran, dass es mittlerweile fortgeschrittenere Untersuchungsmethoden gibt, die präzisere Informationen über die Fruchtbarkeit liefern können, wie beispielsweise die Analyse des Hormonspiegels oder bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen. Dennoch kann der Postkoitaltest in bestimmten Fällen immer noch nützlich sein, insbesondere wenn andere Untersuchungen keine eindeutigen Ergebnisse liefern.

Warum ist der Zeitpunkt des Tests im Menstruationszyklus wichtig?

Der Zeitpunkt des Postkoitaltests im Menstruationszyklus der Frau ist entscheidend, da er Einfluss darauf hat, wie aussagekräftig die Ergebnisse des Tests sind. Idealerweise wird der Test innerhalb von 2 bis 12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr durchgeführt, da zu diesem Zeitpunkt der Zervixschleim am Spermienfreundlichsten ist. Der Test wird typischerweise während Deiner fruchtbaren Tage durchgeführt, also kurz vor dem Eisprung, da zu diesem Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass eine Befruchtung stattfindet. Daher sollte der Zeitpunkt des Postkoitaltests, sorgfältig auf Deinen Zyklus abgestimmt werden, um genaue und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten.

Was bedeutet ein positives oder negatives Testergebnis?

  1. Positiver Test: Ein positiver Test, bei dem Spermien im Zervixschleim gefunden werden, kann darauf hindeuten, dass die Spermien erfolgreich in die Gebärmutter gelangen können. Dies deutet auf eine normale Spermienfunktion und eine gute Qualität des Zervixschleims hin.
  2. Negativer Test: Ein negativer Test, bei dem keine oder nur wenige Spermien im Zervixschleim gefunden werden, kann auf Probleme mit der Spermienproduktion oder der Zervixschleimqualität hinweisen. Dies könnte eine potenzielle Ursache für Unfruchtbarkeit sein.

Welche weiteren Schritte können folgen?

  1. Bestätigung der Diagnose: Der Postkoitaltest allein reicht in der Regel nicht aus, um eine endgültige Diagnose zu stellen. Weitere Untersuchungen, wie ein Spermiogramm, Hormontests oder Ultraschalluntersuchungen (Zyklusmonitoring), können erforderlich sein, um die Ursache für etwaige Fruchtbarkeitsprobleme genauer zu bestimmen. Erfahre mehr in den folgenden Blog Beiträgen: Spermiogramm kurz erklärt und Zyklusmonitoring Ablauf und Auswertung
  2. Behandlungsoptionen: Basierend auf den Ergebnissen des Tests und den zugrunde liegenden Ursachen können Behandlungsoptionen empfohlen werden. Dies können medikamentöse Therapien, hormonelle Behandlungen, assistierte reproduktive Techniken wie eine Intrauterine Insemination (IUI) sein. Dabei werden speziell aufbereitete Spermien mit Hilfe eines Katheters direkt in die Gebärmutter eingeführt.

Ist der Postkoitaltest schmerzhaft?

Nein, der Postkoitaltest ist vollkommen schmerzfrei. Bei dem Test wird nur eine kleine Menge Zervixschleim aus dem Gebärmutterhals entnommen, die anschließend vom Arzt mit Hilfe eines Mikroskops analysiert wird.

Wie viel kostet ein Postkoitaltest?

Die Kosten für einen Postkoitaltest können je nach Land, Arztpraxis oder Klinik variieren. In Deutschland liegen die Preise in der Regel zwischen 30 und 100 Euro, abhängig von der Einrichtung und den genauen Untersuchungen, die durchgeführt werden. Es ist jedoch möglich, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt, wenn der Test im Rahmen einer diagnostischen Abklärung von Unfruchtbarkeit durchgeführt wird. Es empfiehlt sich, vorab bei der Krankenkasse oder der Arztpraxis nachzufragen.

Kann ich trotz negativem Postkoitaltest schwanger werden?

Ja, eine Schwangerschaft ist trotz negativem Postkoitaltest möglich. Das Ergebnis zeigt lediglich, dass die Spermien Schwierigkeiten hatten, den Zervixschleim zu durchdringen, schließt aber eine Schwangerschaft nicht aus.

Wie kann ich meinen Zervixschleim verbessern?

  1. Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Zervixschleim besteht größtenteils aus Wasser. Um ihn zu verbessern, solltest du täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Dies hilft, den Schleim flüssiger und spinnbarer zu machen, was die Spermien besser durchdringen können.
  2. Ernährung anpassen: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung ist entscheidend. Viel frisches Obst und Gemüse, insbesondere solche, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, fördern die Schleimproduktion. Achte besonders auf basische Lebensmittel wie Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse​.
  3. Nahrungsergänzungsmittel: Bestimmte Präparate wie N-Acetylcystein (ACC) können den Schleim verflüssigen. ACC wird häufig in Kinderwunschbehandlungen eingesetzt und fördert einen spermienfreundlichen Schleim​,
  4. Stress reduzieren: Stress kann hormonelle Schwankungen verursachen, die sich negativ auf die Zervixschleimproduktion auswirken. Entspannungsmethoden wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen​.
  5. Vermeidung von Toxinen: Vermeide Rauchen und Alkohol, da diese die Schleimproduktion und -qualität verschlechtern können​.

Hinweis: ACC für Zervixschleim: Nur nach ärztlicher Beratung anwenden!

Obwohl ACC (Acetylcystein) als frei verkäufliches Medikament erhältlich ist, sollte es zur Verbesserung des Zervixschleims nur nach ärztlicher Rücksprache angewendet werden, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Vitamin B, C und Zink für die Zervixschleimqualität

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Welche Mikronährstoffe können hilfreich sein?

  1. B-Vitamine: Diese sind für die Hormonproduktion und die Schleimqualität besonders wichtig. Sie unterstützen die Regulierung des Zyklus und fördern die Fruchtbarkeit. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Blattgemüse sind reich an B-Vitaminen​.
  2. Vitamin C: Dieses Antioxidans verbessert die Schleimhautgesundheit und fördert die Produktion von hochwertigem Zervixschleim. Es findet sich in Zitrusfrüchten, Beeren und Paprika.
  3. Zink: Zink ist essenziell für die Zellteilung und die Hormonregulierung. Es hilft, die Schleimqualität zu steigern und die Spermienfreundlichkeit zu verbessern. Gute Quellen sind Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte​.
  4. Omega-3-Fettsäuren: Diese gesunden Fette fördern die Hormonbalance und tragen zur Verbesserung der Schleimkonsistenz bei. Sie kommen in fettem Fisch, Leinsamen und Chia-Samen vor​.

Durch die Kombination dieser Faktoren und Mikronährstoffe kannst du die Qualität des Zervixschleims verbessern und deine Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöhen.

Mein Fazit:

Unabhängig von den Testergebnissen des Postkoitalstests kann es wichtig sein, dass Ihr als Paar eine spezielle Beratung und natürlich auch Unterstützung erhaltet, um mit den emotionalen Belastungen und Entscheidungen im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsproblemen umzugehen. Fordert dieses gerne bei Eurer Kinderwunsch Klinik ein, denn sehr oft arbeiten diese mit speziell dafür geschultem Personal zusammen.

Wenn Dich dieses Thema interessiert oder Du weitere Fragen hast, lass es mich in den Kommentaren wissen.

Alles Liebe

Deine Heilpraktikerin Karin Heidmann

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Quelle

Postkoitaltest

 

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Über Karin Heidmann

Karin Heidmann machte bis 2001 in Hamburg ihre Ausbildung zur examinierten Krankenschwester und schloss 2009 ihr Studium zur Heilpraktikerin ab. Darüber hinaus belegte sie nach ihrem Examen 2009 in den folgenden Jahren Fachfortbildungen zum Thema, Mykotherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Schüssler Salze, Ernährungs- und Vitalstoffberatung. Bis zu der Geburt ihrer Kinder arbeitete sie überdies viele Jahre in der Gynäkologie und später in der Intensivmedizin.

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